Weststadt

   
1914                                         Weststadt (rot umrandet)                              2018
Ab der  Mitte des 19.  Jhdts wurde das  Gebiet zwischen  Karlsruhe und der kleinen  Nachbarstadt Mühlburg bebaut. Diese
Entwicklung begann südlich der Kaiserallee mit  Gewerbebetrieben, Bierbrauereien und dem  Gaswerk, es folgten gründer-
zeitliche  Wohnquartiere  und  Handwerksbetriebe. Das  Gebiet  nördlich  der  Kaiserallee  kennzeichnen neben der  Wohn-
bebauung auch ehemalige Militärgebiete wie die 
Dragonerkaserne oder auch etwas  außerhalb  der eigentlichen Weststadt
die ehem.
Kadettenanstalt und die Infanteriekaserne. Westlich der Reinhold-Frank-Straße gibt es neben der Wohnbebauung
auch  gro
ße Prachtbauten  wie  Verwaltungsgericht oder Generallandesarchiv. Die ehemalige Eisenbahntrasse (Maxaubahn)
nördlich der Kaiserstraße ist jetzt der Grünzug der Hildapromenade.
Zentrale  Verkehrsachse ist die von  West nach Ost ver-
laufende Kaiseralle.
Zum besseren Vergleich ist auf beiden Karten der Yorckplatz mit einem roten Punkt markiert.
(Quellen: links Topographische Karte  1 : 25 000 des Großherzoglich Topographischen Bureaus von 1914, rechts OpenTopoMap (CC-BY-SA), jeweils
 Ausschnitte, verändert)


Bilder ohne Datum vom Frühjahr 2008

Die Weststadt nördlich der Kaiserallee
wird hier zunächst beschrieben.

Zur Weststadt südlich der Kaiserallee

 

Die Christuskirche
Curjel und Moser errichteten  ab 1896 auch in der Weststadt einen Kirchenbau mit Zentralraum.
Der neogotische  Gesamteindruck wird durch   Jugendstilbeiwerk verfeinert. Die  Kirche erlitt im
Krieg schwere  Zerstörungen, 1988 wurde der  Wiederaufbau mit der  Turmspitze und den  Eck-
türmchen  endgültig  fertiggestellt.  Eine Innensanierung  wurde in den Jahren 2008/2009 durch-
geführt.


    
Neugotische Maßwerkrosette                                                       Jugendstilkandelaber und -torgitter
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In  der Nähe der Christuskirche steht an der Kaiserallee das
Leibdragoner Denkmal.

Dragoner waren zunächst   Infanteristen zu Pferd, die dadurch  besonders  beweglich waren und sich dann später weiter
 zur Kavallerie
entwickelten.
Das Denkmal war wegen des militaristischen Gesamtbilds und besonders wegen der östlichen Sockelinschrift  in die Kritik
geraten und wurde deshalb 2023 durch eine erklärende Stele ergänzt.

   
Blick von Westen                                                                                         Blick von Osten


Westliche Sockelinschrift


Östliche Sockelinschrift

   

Der erklärende Text auf den beiden Seiten der Stele

   
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2019                                  Ehemaliges Wetterhäuschen                       2023           
Dieses gußeiserne Wetterhäuschen steht an der Nordwestecke des Mühlburger Tors und ist immer  noch
 sehenswert. Früher konnte hier jedermann an analogen  Instrumenten z. B die Temperatur, den Luftdruck-
oder die Luftfeuchtigkeit ablesen. Das Wetterhäuschen dürfte aus der Zeit um 1900 stammen, die Instru-
mente sind nicht mehr vorhanden.

Nachtrag Juni 2023 zum Wetterhäuschen
Die  Wetterstation wurde nun  restauriert. Wegen der fehlenden  Originalinstrumente 
allerdings ohne die
frühere  Funktion - was schade ist. Ein paar analoge Meßgeräte würden den  Gesamteindruck sicherlich
nicht stören, aber manchen Interessierten erfreuen. Das restaurierte Wetterhäuschen wurde mit erklären-
den Hinweisen (s. u.) versehen.



Informationen am restaurierten Wetterhäuschen

   

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Rathaus West
Der ehemalige  Versicherungspalast wurde im  Auftrag der Karlsruher Lebensversicherung Ende
des 19. Jhdts als  Prachtbau im Stil der  Neorenaissance errichtet und mehrfach  erweitert. Nach
Kriegsende wurde das unzerstörte Gebaude zunächst von den Besatzungsmächten genutzt und
1954 von der Stadt als Rathaus West übernommen.


Nordstadtbahn/Haltestelle Mühlburger Tor (Grashofstraße)
Zum Anschluss der Nordstadt an das innerstädtische Straßenbahnnetz musste eine Trasse von
der Kaiseralleee/Rathaus West (rechts im Bild) durch die Weststadt nach Norden zur Erzberger-
straße gelegt werden.


Durchstich der Nordstadtbahn durch die Gebäudereihe an der Südlichen Hildapromenade
Das große Gebäude im Hintergrund ist das Oberlandesgericht.



Das Verwaltungsgericht in der Nördlichen Hildapromenade

   



Das Oberlandesgericht in  der Hoffstraße

   

   
Der Rechnungshof Baden-Württemberg in der Stabelstraße


Auferstehungskirche am Ökumeneplatz
Ende des 19. Jhdts wurde die altkatholische Kirche in neugotischem Stil (Historismus) erbaut.



  
Auferstehungskirche


Generallandesarchiv mit neuem Nebengebäude


Das Generallandesarchiv (Altbau) in der Nördlichen Hildapromenade


Seit Ende 2011 gibt es ein neues Gebäude des Landesarchivs mit Magazin, Lesesaal und
Raum
für
Ausstellungen neben dem Altbau (rechts) .


Staatliche Akademie der Bildenden Künste - Blick von der Riefstahlstraße


Villa Schönleber in der R.-Frank-Str
Die gründerzeitliche Villa im italienischen Stil war Wohnung und Atelier des Landschaftsmalers
Gustav Schönleber und wird heute von der Kunstakademie genutzt..


Wandbild (Narrenschiff) an der Ostseite der Villa Schönleber 

 
                   Stadtvilla mit prächtiger Fassade/R.-Frank-Str.           
Auch diese ehemaligen Prachtvilla wird von der Kunstakademie genutzt.


Badisches Konservatorium/Jahnstraße
In dieser Villa von 1891 ist heute die Musikschule der Stadt
Karlsruhe.


Justizvollzugsanstalt in der Riefstahlstraße

Da das  Gefängnis damals in einem gehobenen  Stadtteil ("Millionenviertel", Prachtvillen und Amts-
gebäude) erbaut wurde, bekam es nicht die übliche Gefängnisfassade,sondern wurde von Durm im
historisierenden  Neorenaissancestil - einem Museumsgebäude ähnelnd - erbaut


JVA - Blick von Stabelstraße


Nördliche Hildapromenade - Blick nach Westen
Im Bereich des Grünstreifens verlief früher die Maxaubahn nach Osten.


Verlauf der Maxaubahn in der Hildapromenade
 Quelle: Topographische Karte  1 : 25 000 des Großherzoglich Topographischen Bureaus von 1914, Ausschnitt, verändert


Der Haydnplatz
Der neoklassizistische Platz mit Brunnen und den umgebenden Bauwerken wurde um 1910 von Sexauer geplant und gebaut.

       

Die beiden seitlichen Brunnenfiguren (Orpheus und Eurydike) von Sutor kamen erst in der zweiten Hälfte des 20.Jhdts dazu.

   


Haydnplatz - Blick nach Westen

Exkurs Nordwest-/Nordstadt
Hinweis: Die in der Folge beschriebenen Gebäude auf der nördlichen Seite der Moltkestraße ge-
hören nach neuerer Gebietsgliederung bereits zur Nordweststadt (Städt. Klinikum) oder zur Nord-
stadt (Kaserne, Kadettenanstalt).
Sie sollen aber hier im  Rahmen  der  Weststadt mitbehandelt
werden, da die Moltkestraße den
Nordabschluss der Weststadt bildet.


Ehemalige Kadettenanstalt in der Moltkestraße
 Die Kadettenanstalt war eine militärisch geprägte Schule für die Offizierslaufbahn. Das Gebäude
stammt vom  Ende des 19. Jhdts.
Heute wird der  Komplex von der Oberfinanzdirektion genutzt.


Hier befand sich die einzige preußische Kadettenanstalt außerhalb Preußens.


Ehemalige Infanterie-/Grenadierkaserne in der Moltkestraße/Mannschaftsgebäude
Am Baustil erkennt man, dass die Kaserne aus der selben Zeit (s. u.) wie die Kadettenanstalt stammt.

   
Relief am Eingang - Inschrift Grenadierkaserne                                           Information im Gebäude 17        


       
Denkmal des Badischen Leibgrenadierregiments


Innenbereich der Grenadierkaserne
Grenadiere sind Infanteristen, weshalb die Kaserne auch als Infanteriekaserne (s. u.) bezeichnet wurde.


Ausschnitt aus einer  Karte von 1914
(Quelle: Topographische Karte  1 : 25 000 des Großherzoglich Topographischen Bureaus von 1914)


Heute ist die frühere Grenadierkaserne ein Behördenzentrum


Städtisches Klinikum/Eingang Altbau
Das Städtische Krankenhaus existiert seit Anfang des 20. Jhdts. Mit Neubauten, vielen Fach-
kliniken  und  angeschlossenen  Instituten ermöglicht das  Klinikum heute  eine optimale  Ver-
sorgung der Bevölkerung.



Innenhof  Klinikum
Ausführlichere Informationen zum Klinikum findet man im Kapitel Nordweststadt.

Ende des Exkurses Nordwest-/Nordstadt



Weststadt weiter


Ludwig-Marum-Straße 10
Ein Jugendstilbau vom Anfang des 20. Jhds im geometrischen Stil mit interessanter Asymmetrie,
eigenwilliger Dachgestaltung und dem üblichen Materialmix (Klinker/Putz) des Gebäudes.


Ludwig-Marum-Straße 10 - Villa Ottilie
Die Inschrift erinnert wohl an die Frau des Erbauers.

   
Das Schild und das alte Gebäude sind Hinweise auf eine weitere frühere Kaserne der Weststadt, die Dragonerkaserne.

  
1914                                       Bereich Dragonerkaserne                          2015
Der Vergleich beider Karten zeigt, dass einige Gebäude der Kaserne im Süden und Norden noch erhalten sind, ein großer Teil des
 ehemaligen Kasernengeländes aber überbaut (s. u.) wurde.

(Quellen: links Topographische Karte  1 : 25 000 des Großherzoglich Topographischen Bureaus von 1914, rechts OpenStreetMap contributors , jeweils Ausschnitte, verändert)


Moderne Bebauung im mittleren Bereich der ehemaligen Dragonerkaserne -  Blick von  Süden
Hausrückseiten mit kleinen  Gärten.
Diese  Häuser stehen auf dem ehemaligen  Exerzierplatz
 der Kaserne und gehören teils zur Blücherstraße, teils zur Paul-Ehrlich-Straße.


Eingangsseite der oben abgebildeten Häuser am ehemaligen Exerzierplatz - Blick von Norden

   
                               Kantine                            Gebäude im Südbereich der ehemaligen Dragonerkaserne             Östl. Mannschaftsgebäude                 
Von der Kaserne sind nur noch einige Gebäude erhalten. In einem Kasernengebäude befindet sich die Volkshochschule, ein anderes
Gebäude wurde noch lange vom Luftwaffenmusikkorps 2 der Bundeswehr genutzt.

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Nachtrag März 2014
Das Luftwaffenmusikkorps Karlsruhe wurde aufgelöst.

Nachtrag Mai 2016: Die Stadt hat den Gebäudeteil, in dem das Luftwaffenmusikkorps untergebracht war, gekauft.
2023 soll das Badische Konservatorium in einem der alten Gebäude seinen Lehrbetrieb aufnehmen.
Ende Nachtrag
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Im Bereich der alten Exerzierhalle wurden 2007 - 2008 weitere Häuser  (s.u.)  gebaut.


Neubauten in der Paul-Ehrlich-Straße im Bereich der alten Exerzierhalle.

Auch hier werden seltsamerweise die mehrstöckigen Häuser als "Stadtvillen" bezeichnet.


Das ehemalige Offizierskasino der Dragonerkaserne in der Kaiserstraße

   

Heute beherbergt das Gebäude von 1898 eine inklusive Kindertagesstätte.
 

Fachklinik des Städtischen Klinikums in der Kaiseralle


Ehemaliger Operationsbunker des Klinikums in der Kaiserallee 10
Der zweistöckige  Luftschutzbunker reicht auch  noch einige Meter in die Tiefe. Das obere
Stockwerk des  Bunkers
(über dem mit  Buntsandstein verkleideten Untergeschoss) nahm
zunächst nur den  Südteil des  Bauwerks ein. Nach dem  Krieg wurde das  Obergeschoss
über die gesamte Grundfläche ausgebaut.


Für mehr Informationen zu ehemaligen Luftschutzeinrichtungen hier klicken.


Westseite des Gebäudes zur Virchowstraße
Im neueren Teil des Bauwerks wurde u. a. eine Kapelle mit Betonglasfenstern eingebaut.


 Kaiserallee 8 
Der Klinkerbau beherbergte früher die Versicherungsanstalt Baden


Der Bau  wird heute vom Amt für Bürgerservice und Sicherheit genutzt. Hier befindet sich heute
ein Bürgerbüro.

Bilder ohne Datum vom Frühjahr 2008

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