Erinnerungen
an den Luftschutz
zur Zeit des 2. Weltkriegs
Ehemalige Luftschutzbunker in
Karlsruhe
Hochbunker
Appenmühle in der Rheinhafenstraße 47 im Mai 2008
Der
burgartige Bau mit dem bergfriedartigen "Turm" am
Haupteingang, schießschartenartigen Scheinfenstern und an
Zinnen erinnernde Dachkonsolen wurde in der Mitte des
Krieges erbaut. Auch das Ziegeldach (Tarnung) ist bei einem
Hochbunker etwas Besonderes. Der architektonisch
interessante Bunker bot in drei Stockwerken den Bewohnern im
Umfeld des
Angriffsziels Rheinhafen Schutz. Die ganz rechts
am Bunker sichtbare Tür ist der Eingang zur Treppe in
das Dachgeschoss.
Nach dem Krieg nutzte man das Bauwerk noch eine Zeit als
Zivilschutzbunker, heute dient dieser
Bunker als Proberaum für diverse Bands.
Mehr
Bilder und Infos zu diesem Bunker sind im Kapitel Daxlanden zu finden.
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Ehemaliger Luftschutzbunker an
der Erzbergerstraße in der Nordstadt
Der
Hochbunker wurde zum Schutz der Bewohner der Umgebung und
des Personals des benachbarten Flugplatzes gebaut. Auch
dieser Karlsruher Bunker
ist kein schlichter Betonklotz, sondern er wurde
mit Ecklisenen und angedeuteten Bogenreihen,
Blendfenstern und überstehendem Walmdach mit Dach-
gauben (Fledermausgauben) "verziert" oder getarnt. In
dem Vorbau (linkes Bild) befand sich der geschützte Eingang
und der Treppenaufgang.
Bilder vom 14. 09. 2008
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Ehemaliger Hochbunker
am Irisweg in Rüppurr
Auch
dieser Luftschutzbunker ist kein reiner Zweckbau,
sondern mit einem Dach, angedeuteten
Fensteröffnungen und sogar mit einem großen
schmückendem Relief (s. u.) versehen.
In der heroischen Bildersprache des
"Dritten Reichs" ist ein Kämpfer dargestellt, der Mutter
und Kind beschützt.
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Hier geht es zu einem weiterem
heroischen
"Bunkerbild" aus Schweinfurt.
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Dammerstock: ehemaliger Tiefbunker in der
Danziger Straße - Eingang Nordseite
Seit 2014
stoßen Überlegungen zur Überbauung dieses Bunkers mit
einem Wohnblock auf Widerstand der Anlieger.
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Ehemaliger Luftschutzbunker am Haselweg in
Grünwinkelim Jahr 2012
Der
teils unterirdische, doppelstöckige Bunker, dessen
Außenwände mit Ziegelsteinen verkleidet waren, bot ca.
1200
Menschen Schutz und wurde auch nach dem Kriegsende wieder
lange Zeit für den Zivilschutz bereit gehalten.
Wohnbebauung auf dem ehemaligen Luftschutzbunker
Der Bunker am Haselweg wurde 2015 als Fundament für zwei
neue Doppelhäuser genutzt. Durch Photovaltaikanlage,
Wärmepumpe zum Heizen und umweltbewusste Dämmung
erfüllen die Neubauten die Anforderungen für
Passivhäuser.

Mittlerweile ist von dem ehemaligen Luftschutzbunker
fast nichts mehr zu erkennen, da der
"Bunkersockel" nun großenteils farbig gestaltet wurde.

Nur die unbemalte Südostseite (links) des Bunkers zeigt
noch das ehemalige Aussehen.
An der Nordostseite erinnern nur noch die
Stahlplatten vor den Belüftungsöffnungen an den
ehemaligen Luftschutzbunker.

Blick auf die Südwestecke des Komplexes
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Ehemaliger
Operationsbunker des Klinikums in der Weststadt/
Kaiserallee 10
Der
zweistöckige Luftschutzbunker reicht noch
einige Meter in die Tiefe. Das Bunkerober-
geschoss (über dem mit Buntsandstein verkleideten
Sockel) nahm erst nur den Südteil des
Obergeschosses ein. Nach dem Krieg wurde das
Obergeschoss über die gesamte Grund-
fläche ausgebaut.
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Ehemaliger Luftschutzbunker in der
Zeppelinstraße/Grünwinkel
Ein alter
Luftschutztiefbunker - später
Zivilschutzbunker - wurde hier mit einem
Wohnkomplex
überbaut. Der unansehnliche "Zeppelin-Bunker"
wurde dabei als "Fundament" für eine Wohnbe-
bauung genutzt
Einen
weiteren mit einer Wohnanlage überbauten
Luftschutzbunker gibt es in der
Heidenstückersiedlung in der Bernsteinstraße.
Im Hauptbahnhof und im Panoramaweg in Daxlanden
gab es auch Luftschutzbunker.
Eiskeller
und Stollen als Schutzräume
Karlsruhe
Luftschutzstollen soll es an der Alb gegeben haben.
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Grötzingen
Eingang eines
Bier- und Eiskellers
An der
Bergseite der Friedrichstraße existieren noch
große Keller, in denen früher das
Bier von Brauereien der Umgebung kühl
gelagert wurde. Im letzten Krieg schützten die
Keller die Bevölkerung bei Luftangriffen.
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Durlach
Im Steinbruch
hinter der Turmbergschule gab es den
"Steinbruchstollen".

In der Bruchwand eines ehemaligen Steinbruchs
führen zwei rechtwinklig abgewinkelte
(Schutzwirkung) Eingänge zu einem Quergang an dem
mehrere Kammern lagen.
Quelle Plan: OpenStreetMap
Am
Turmberg gab es "Eiskeller", die als
Schutzraum genutzt wurden. In der Grötzinger
Straße soll es einen Stollen gegeben haben, der
ebenfalls zu Schutzzwecken genutzt
wurde.

Durlach - Badenerstraße - Kellereingang
Der Türverschlusshebel unten links lässt hier auch
auf einen ehemaligen Luftschutzraum schließen.

Durlach - Bergwaldstraße
Auch diese Tür mit den Türverschlußhebeln dürfte
der Eingang
zu einem Schutzraum gewesen sein.
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Grünwettersbach
Im Bereich des Orts gab es
mehrere Schutzräume im Buntsandstein.
Wingertgasse: Neben dem Haus Nr.
14 gab es hangabwärts einen Stollen, der extra zu
Schutzzwecken gebaut wurde.
Er führte durch Lößlehm in den festen
Buntsandstein; alle Bereiche waren zusätzlich
abgestützt. Außer einem Eingang
unten, soll es oben noch einen Ausgang
gegeben haben. Es gab kein Licht. Nach dem Krieg
ist alles verfallen, einge-
brochen und der Eingang am Hang zugeschüttet
worden.
Am Steinhäusle: Bei der Kirche gab es einen
Schutzraum (unter einem alten, inzwischen
abgerissenen Gemeindesaal).
Dort wurde später das neue Gemeindezentrum
gebaut. Der genaue Ort war nicht zu
lokalisieren, ob der Schutzraum
noch irgendwie besteht, war nicht festzustellen.
Außerdem soll es hinter der ehemaligen Tabakfabrik
(Straße Am Wetterbach) einen weiteren Stollen
gegeben haben, der
vom Grundstück des Bauern
Mangold aus in den Buntsandsteinhang
getrieben wurde. Ob dieser Stollen noch
besteht,
ließ sich nicht recherchieren.
Weitere Luftschutzstollen gab es u.a. im Hang der
Bachgasse und in einem Steinbruch bei der
Horfstraße.
Luftschutzkeller
Überall in öffentlichen oder privaten Gebäuden im
Stadtgebiet wurden Kellerräume als Schutzräume eingerichtet.
Ein Beispiel aus der Südweststadt
Eingang in die Gasschleuse eines ehemaligen
Luftschutzraums in der Bahnhofstraße. Holz-Gasschutztüren
schlossen hier mit den
noch teilweise erhaltenen dunklen Filzdichtungsstreifen um die
Türrahmen (rechtes Bild) die Schleuse gasdicht ab.
Die Gasschleuse von
innen
Türverschlusshebel und Guckloch in der Gasschutztür
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Klauprechtstraße
1
Eine Erinnerung an die
Bombenangriffe im 2. Weltkrieg ist dieser Hinweis auf einen
LuftSchutzRaum im Hof des Gebäudes.
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Und es gibt noch viele weitere
Andenken an den 2. Weltkrieg
Luftschutzpfeile
In Karlsruhe gibt es viele ältere
Häuser mit Sockel oder Erdgeschoss aus
Buntsandstein, die nicht
verputzt werden müssen. Daher haben sich in der Stadt
relativ viele Luftschutzpfeile erhalten. Diese
Pfeile waren Hinweise auf Luftschutzräume und eine Hilfe zum
schnellen Bergen Verschütteter unter
beschädigten Häusern.
Südweststadt
Putlitzstraße 18
Der weiße
Pfeil ist ein sogenannter Luftschutzpfeil.
Vorholzstraße 4
Links Pfeile, die zum Eingang
in einem Luftschutzraum führen. Rechts ein gerade noch zu
erahnender
Hinweis auf die Lage des ehemaligen Schutzraums.
Roonstraße
4
Hinweispfeile zum
Schutzraum
Vorholzstraße 2
Pfeile zeigen den Weg zu einem ehemaligen Luftschutzraum in der
Bahnhofstraße.


Luftschutzpfeile in der Sonntagstraße

Luftschutzpfeile in der Mathystraße 40

Mathystraße 23

Mathystraße

Mathystraße

Karlstraße

Kriegsstraße
Lessingstraße

Vermauertes Schutzraumfenster
Friedenstraße
Geschlossene Vermauerung
Die Vermauerung bot einen extra Schutz für den dahinter
liegenden Schutzraum.

Gartenstraße

Ein übermalter Luftschutzpfeil in der Jollystraße

Auch bei diesem "Strich" über dem Kellerfenster dürfte es sich
um einen Luftschutzpfeil handeln.
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Südstadt
Werderstraße
Die beigefügten Buchstaben G und E sind Hinweise auf die Lage
von Gas-/Elektrizitätsleitungen.
Schützenstraße
Luftschutzpfeile
Werderstraße
Luisenstraße
Luftschutzpfeile
Morgenstraße

Nebeniusstraße
Luftschutzpfeile
Winterstraße

Luftschutzpfeil Luisenstraße
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Weststadt
Luftschutzpfeil in der
Reinhold-Frank-Straße/Westseite
Luftschutzpfeile in der Moningerstraße
Eine weitere
Reminiszenz an den Luftkrieg sind
Hinweispfeile zu Sammelplätzen
Die Schrift "ZUM SAMMELPLATZ" ist auf den wenigen erhaltenen
Pfeilen nur noch schlecht zu
erkennen. Die Pfeile waren ein Hinweis für Leute deren Haus durch Bomben
zerstört war -
sogenannte Ausgebombte.

Ecke Karlstraße/Gartenstraße - eigentlich traurig, dass die
Graphitischmierer auf nichts Rücksicht nehmen.

Ecke Gartenstraße/Redtenbacherstraße
Ecke Winterstraße/Marienstraße
Ecke Marienstraße/Luisenstraße
Bei diesem Pfeil ist die Schrift
schon ganz verschwunden - aber dafür gibt's schon neue
Beschriftung :-))

Bei diesen gewaltigen Stahltüren in der Blumenstraße dürfte es
sich um Luftschutzklappen handeln - d. h. um Stahlklappen , die
einen dahinter
liegenden Schutzraum bei einem Luftangriff schützen sollten.
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