Der Waldenserort
Palmbach wurde 1701 von Glaubensflüchtlingen am Rand
der Gemarkung des noch bis 1806 württembergischen
Dorfs Grünwettersbach gegründet. Der Name
des Herkunftsorts "La Balme" wurde zunächst
übernommen, im Laufe des 18. Jhs in
Palmbach geändert. Auch die Umgangssprache im
Ort änderte sich allmählich von Französisch zum Deutschen.
Die Gemeinde war
ursprünglich von der Landwirtschaft geprägt. Im
Zuge der Industrialisierung wurden viele
Kleinbetriebe zu Nebenerwerbsbetrieben.
Nach dem 2. Weltkrieg verschwanden die landwirtschaftlichen
Betriebe fast ganz aus dem Dorf. Das nahe dem Rand des
Oberrhein-
grabens auf der
Höhe gelegene
"Bergdorf" wandelte sich dann zu einem
Wohnvorort der benachbarten
Großstadt Karlsruhe. Nach
dem Versuch, durch einen Zusammenschluss mit Grünwettersbach
zum Ort Wettersbach die Eingemeindung nach
Karlsruhe zu ver-
hindern, wurde Palmbach1975 doch ein Stadtteil von
Karlsruhe.
Der Ort Palmbach bestand 1914 nur aus den
Gebäuden an der West/Ost verlaufenden Talstraße und
wenigen Häusern
an der senkrecht dazu verlaufenden Henri-Arnaud-Straße.
Einige Steinbrüche liegen noch am
nordwestlichen Ortsrand.. Quelle:
Topographische Karte 1 : 25 000 des Großherzoglich
Topographischen Bureaus von 1914, Ausschnitt Blatt Ettlingen, verändert
Der rote Punkt markiert zum besseren
Vergleich auf beiden Karten die Lage der Kirche.
2023 hat sich Palmbach stark
ausgedehnt und ist mit Grünwettersbach schon
weitgehend zusammengewachsen.
Am
Ostrand befindet sich das Gewerbegebiet
Winterrot, im Nordosten verläuft die Autobahn.
Die Rückhaltebecken sollen
bei starkem Niederschlag Wasser zurückhalten, um
Überflutungen in den Ortsteilen zu vermeiden. Quelle:OpenTopoMap
(CC-BY-SA,
Ausschnitt, verändert
Die Gemarkung des
Stadtteils gehört seit 2021 zum Naturpark
Schwarzwald Mitte/Nord.
Das
Waldenserdenkmal am Waldenserplatz - Das Tor des Ankommens
Informationsstele
beim
Waldenserdenkmal
Textvergrößerung
Diverse
Infostelen geben weitere Hinweise zu den Waldensern in Palmbach und zur Geschichte des Ortes.
Auf
dem Waldenserweg bekommt man weitere Informationen. Leider bleibt es unklar,in welcher Abfolge man
sinnvollerweise den Weg begeht,
eine Nummerierung
der Stationen des
Routenplans wäre hier vielleicht doch hilfreich gewesen.
Eine Stele
des Waldenserwegs
informiert über die Geschichte des Orts.
Henri-Arnaud-Straße
- Blick nach Süden
Der Blick vom
nordöstlichen Ortsrand nach Süden entlang der
das Dorf querenden
Henri-Arnaud-Straße zeigt die tiefer liegende Kirche im Bereich
der Talstraße und den
darauf folgenden Wiederanstieg.
Evangelische Waldenserkirche und
Pfarrhaus an der Kreuzung Talstraße und Henri-
Arnaud-Straße. Die neugotische Kirche wurde 1906 aus
Pfinzsandstein erbaut.
Infoschild an der Kirche
Innenraum der Waldenserkirche
Die großen Tafeln (s.
u.) im Chor zu beiden
Seiten des Altars stammen aus der Vorgängerkirche und sind
französisch beschriftet.
Tafel mit
den zehn Geboten
Tafel zur Einweihung
der Vorgängerkirche
Übersetzung der Inschrift der rechten
Tafel (ohne die unten angefügten Namen) auf einer der
Stelen des Waldenserwegs. Interessant die Aussage "unter dem
Herzog von Württemberg".
Ausschnitt aus der früher
genutzten französischen Altarbibel der Waldenser in Palmbach
Hinweis neben der alten Bibel
Glasfenster an der Ostseite der
Kirche
Das
Glasbild zeigt Personen in Waldensertracht. Es erinnert an
die Glaubenskämpfe der Waldenser; der Schwertträger
mit der Bibel im Zentrum soll Henri-Arnaud
(Anführer der Waldenser) darstellen. Das
Fenster befindet sich über der
ehemaligen Männerempore.
Das evangelische
Gemeindehaus mit dem Waldenserwappen
Ein Licht leuchtet in der
Finsternis.
An die französische Herkunft
vieler Palmbacher erinnern auf dem Friedhof von Palmbach noch
manche Namen
auf den Grabsteinen .
Auch dieser Ausschnitt aus dem
Gefallenendenkmal ist von
französischen Nachnamen geprägt. Blick nach Osten in die
Talstraße von der Kreuzung
Talstraße mit Henri-Arnaud-Straße.
Die breite Hauptstraßeunterscheidet sich von schmalen Straßen in älteren Ortschaften
und zeigt heute auf den ersten Blick
kaum noch Anklänge an das einmal
agrarisch
geprägte Dorf. Vormals verlief in
der Tiefenlinie des Tals ein kleiner Bach, der
neben
anderen Brunnen der Wasserversorgung des Orts diente. Dieser
Bach in der Talstraße
wurde später verdohlt.
Eine Stele des Waldenserwegs gibt Auskunft über die frühere
Wasserversprgung.
Ausschnitte aus der Stele beim Skulpturenpark - Beide Bilder
vom 31. 07. 2022
Bäuerlich geprägte Anwesen
in der Talstraße
Fast alle
landwirtschaftlichen Betriebe sind heute aus dem
Dorf verschwunden - aber Hofanlagen und Scheunen
erinnern noch an das ehemalige Bauerndorf. Die
landwirtschaftlichen Flächen um den Ort werden
zur Zeit dieser
Aufnahmen (2009) von zwei verbliebenen Betrieben bestellt.
Badisches Schulmuseum in der Henri-Arnaud-Straße Im früheren Rat-
und Schulhaus befindet sich seit 2014 das Schulmuseum mit
zwei
Klassenzimmern vergangener Zeiten, einer damaligen
Lehrerwohnung und einem
Ausstellungsraum
Die ehemalige Waldenserschule ist heute ein
Schulmuseum.
Ein neues Wohngebiet liegtam südlichen
Ortsrand.
Straße "Ob den Gärten"
Gustav-Meerwein-Straße - Blick nach Westen
Am Ostrand
von Palmbach liegt die Zentrale von Physik
Instrumente (PI). Sie
befindet
sich aber bereits im Stadtteil Stupferich,
von dem sie jedoch durch die
östlich des
Gebäudes (= dahinter) verlaufende Autobahn getrennt ist.
Die Firma arbeitet weltweit
für Industrie und Forschung in den Bereichen
von Nanopositionierung sowie Motion-
Control-Systemen.
Im Vordergrund ein Rückhaltebecken, das verhindern soll,
dass dieTalstraße Palmbachs
bei Starkregen überflutet wird.
PI hat sich mittlerweile beträchtlich nach SO erweitert.
Blick vom Südrand Palmbachs nach
Südwesten
Der Ort
liegt auf der Pfinz-Alb-Platte im Übergangsbereich
zwischen Kraichgau und Schwarzwald-Randplatten. Die wellige
Hochfläche ist von Löß und Lößlehm bedeckt.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Im Osten des Orts entstand das neue Gewerbegebiet
Winterrot.
Neues Gewerbegebiet " Im
Winterrot" 2009
Im
Bereich der Rudolf-Link-Straße soll hier allmählich ein
neues Gewerbegebiet ent-
stehen. Im Hintergrund der Stammsitz von PI.
Nachtrag 2012
Eigenartigerweise wurde dieses Gewerbegebiet - trotz
günstiger autobahnnaher Lage
lange Zeit
nicht angenommen.
Nachtrag 2016
Erste Betriebe haben sich nun angesiedelt.
Nachtrag 2017
Die oben erwähnte Autobahnnähe hat zu einer
unerwünschten Entwicklung geführt: wegen
nicht
ausreichender Parkplätze für LKWs an
der Autobahn wurde das Gewerbegebiet in der Nähe der
Autobahnausfahrt Karlsbad als
Nacht- /Wochenendparkplatz und
Umschlagsplatz genutzt - mit
den entsprechenden Belästigungen durch Verkehr, Lärm und Abfall für die Anwohner
in der Nähe.
Nachtrag 2018
Halteverbotsschilder verhindern nun im gesamten Bereich
die unerwünschte, zweckentfremdete
Nutzung des Bereichs als Übernachtungsplatz von LKWs.
Nachtrag 2021
Mittlerweile haben sich mehrere
Firmen im Gewerbegebiet Winterrot angesiedelt und
neue Gebäude sind im Bau
Ein Standort der Firma CML Europe- Weltmarktführer in
der Leiterplattenlogistik
Neue Firmengebäude sind im Entstehen.
Ein Reifengeschäft hat sich in der Peripherie
angesiedelt.
Hotel Winterrot
Im Grünparkbereich zwischen Palmbach und Grünwettersbach
entstand ein Skulpturenpark.
Findung
Zwei Vögel
Resonanz
Capoeira
Obige Bilder des Skulpturenparks sind vom 29.Juni 2018
Ein weiteres Kunstwerk wurde 2022 dem Skulpturenpark
hinzugefügt.
Der Steinerne Fluss der Zeit
Ausschnitte
Copyright
P. H.
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