Hagsfeld


Gedenkstein beim Friedhof
1991 feierte der Ort sein 1000jähriges Bestehen. Er gehört also auch in den Kranz der alten Siedlungen,
von denen die viel jüngere Kernstadt Karlsruhe umgeben ist.
Über der Schrift das Ortswappen von
 Hagsfeld, ein oben und unten gegabeltes Kreuz.



Hinweisschild zum Alter von Hagsfeld in der Schwetzinger Straße

Ehemalige  Namensformen des sehr alten  Ortes waren "Habachesfelt" oder später  "Hagesvelt". Das  Dorf  - das früher dem
Kloster  Weißenburg  im Elsaß gehörte - war ursprünglich rein von der  Landwirtschaft geprägt, wandelte sich aber später mit
dem Aufkommen der Industrie in Karlsruhe in einen Arbeitervorort, in dem die Landwirtschaft zunächst noch als Nebenerwerb
 betrieben und  später  aufgegeben wurde. 1938 wurde  Hagsfeld nach  Karlsruhe eingemeindet. Im  Krieg erlitt es durch einen
  Bombenangriff (Fehlabwurf im April 1944) sehr starke  Zerstörungen, was wohl mit ein  Grund dafür ist, dass man von der ehe-
mals landwirtschaftlichen Bausubstanz nicht mehr viel finden kann. Durch neue Wohn- und Gewerbegebiete vergrößerte sich
 nach dem Krieg die bebaute Fläche - vor allem nach Westen und Süden - sehr stark.


Hagsfeld
 zentraler Ortsbereich


   
1914                                                        Hagsfeld                                                  2018
Die alte  Karte zeigt die Lage des langgestreckten  Dorfes an einerStraßenkreuzung. Im  älteren nördlichen Teil (Schwetzinger Straße) sind
beiderseits der Straße noch deutlich die Bauernhöfe mit den Wohnhäusern entlang der Straße und den quer stehenden Scheunen im rück-
wärtigen Bereich der Höfe zu erkennen. Kirche und  Friedhof liegen noch weit außerhalb des Orts. Die neue Karte zeigt das Wachstum des
Stadtteils.

Der alte Ortsmittelpunkt (Lindenplatz) ist zum besseren Vergleich auf beiden Karten mit einem roten Punkt gekennzeichnet. Die auf der linken
 Karte eingezeichnete "Kirche" (Laurentiuskirche) ist auf der rechten Karte mit einem + kenntlich gemacht.

Quellen: links Topographische Karte  1 : 25 000 des Großherzoglich Topographischen Bureaus von 1914, rechts OpenTopoMap (CC-BY-SA)
 jeweils Ausschnitte, verändert


 

Der Lindenplatz - Blick nach Südwesten
Dieser  Platz an der zentralen  Straßenkreuzung ist auch  noch  heute eine  Art  Ortsmittelpunkt - allerdings vom  Durchgangsverkehr
recht stark belastet. Durch die  Nähe des Gewerbegebiets Nordost und durch den Autobahnanschluß KA-Nord hat der Verkehr in den
letzten Jahren ständig zugenommen und ist so zu einer starken Belastung von Hagsfeld geworden. Deshalb wurde nun der seit Jahren
vorgesehene Bau einer Südumfahrung des Orts immer zwingender.




Schild am "Lindenplatz"
Dieses Hinweisschild steht in der Mitte von Alt-Hagsfeld. Wieweit der Untertitel in
 allen Bereichen zutrifft, mögen die Kenner von Hagsfeld selbst entscheiden. Über
 dem Schild ist das Ortswappen angebracht.


Blick vom "Lindenplatz" in die Schwetzinger Straße

Im Bereich des rotbraunen Hauses rechts im Mittelgrund stand der anfangs erwähnte Höchstenhof.
Nachdem die landwirtschaftliche  Nutzfläche des ehemaligen  Herrenhofes immer weiter zersplittert
wurde, verlor der Herrenhof des Klosters schließlich seine Bedeutung.


Schwetzinger Straße 23
Dieses aus  Bruchsteinen und  Fachwerk erbaute  Haus mit  einem großen  Tor  vermittelt
noch einen Eindruck von dem Aussehen des ehemaligen Bauerndorfes. Die meisten noch
vorhandenen ehemals  ländlichen Anwesen sind später durch Verputz, Verkleidungen oder
Um- und Anbauten "urbanisiert" worden.



Schwetzinger Straße 45 - 49
Auch hier zeigt sich noch  bäuerliches Fachwerk - aber die Straßenfront wurde "modernisiert".


Schwetzinger Straße 77
Die ehemaligeScheune im Hintergrund des stattlichen Hauses wurde modern um-
oder neu gebaut.


Blick von Osten auf die Rückseite einiger Häuser in der Schwetzinger Straße
Eine der anfangs erwähnten querstehenden Scheunen ist noch klar als solche zu erkennen.
Die früheren Scheunen rechts daneben wurden bereits durch moderne Wohnhäuser ersetzt.



Rückseite Schwetzinger Straße
Dieses stark vergrößerte Bild zeigt links eine Scheune im
Stadium des Verfalls  und rechts ein
Wohnhaus (umgebaute Scheune?).


Alte Schule am Ruschgraben
Das prächtige  Schulgebäude stammt von 1883. Das  mittlere  Fenster mit dem kleinen
Giebel ist am Platz des früheren Eingangs zu dem eine beidseitige Treppe hinaufführte.



Laurentiuskirche im Gegenlicht
Das scherenschnittartige Bild zeigt die Lage der Kirche im Friedhof.


Laurentiuskirche
Die Kirche wurde Ende des 15. Jhs gebaut und ist möglicherweise die Nachfolgerin einer älteren Kirche.
 Zunächst im  Besitz des  Klosters  Gottesau wurde die  Kirche mit der Reformation evangelisch. Im Laufe
der Jahrhunderte mehrmals umgebaut und vergrößert, wurde sie im letzten Krieg durch Bomben zerstört
  und um 1950 - weitgehend der alten Form entsprechend - wieder aufgebaut.



Vokkenaustraße
Den Ostrand der modernen Wohnbesiedlung bildet die Vokkenaustraße, die im Norden
an einen Teil des Landschaftsschutzgebiets Füllbruch-Vokkenau angrenzt.
 
   
Alter Bach
Der Alte Bach fließt an der Rückseite der Gärten hinter den Häusern an der Vokkenaustraße.
Quelle Karte rechts:
OpenTopoMap (CC-BY-SA) Ausschnitt, verändert
Neubaubereiche
in der Peripherie von Hagsfeld



Parzival-Schulzentrum in der Parzivalstraße
Im Norden Hagsfelds ist dieser neue Gebäudekomplex entstanden. In dem Schulzentrum sind mehrere
Schulen für Kinder mit Problemen (Erziehungsschwierigkeiten, Lernbehinderungen) zusammengefasst.



Parzivalschule
 Die Fahnen zeigen, was Form und Farbe der Gebäude schon vermuten lassen, die Ausrichtung
des Schulzentrums auf die Waldorfpädagogik.
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Bereich Geroldsäcker

   
Beuthener Straße/Blick nach Nordosten auf Wohngebiet Geroldsäcker-Nord
. Das Wohngebiet Geroldsäcker liegt
 nordwestlich des alten Orts zwischen der Bahnlinie
und der Gustav-Heinemann-Allee im ehemaligen Gewann
 "Geroldsäcker" (=> alte Karte
am Anfang).
Quelle Karte: OpenTopo Map, Ausschnitt, verändert


Geroldsäcker-Süd
Die von viel Grün durchsetzte Wohnsiedlung Geroldsäcker wurde Ende des letzten Jhs. erbaut.
Wie der Nordpfeil zeigt, ist auf diesem Plan Norden unten.

Eine Besonderheit im nördlichen Ende  von Geroldsäcker-Nord ist die
 ökologische Siedlung

 im Bereich der Dessauer Straße.


Nach ökologischen Gesichtspunkten gebaute/genutzte Reihenhäuser
Blick auf die Südseite mit vielen Fenstern (passive Wärmenutzung) und kleinen Gärten


Hier die wärmegedämmte Nordseite der obigen Reihenhäuser mit kleinen Fenstern.


Diese Geschoßwohnbauten haben außen liegende Treppen und Zugänge, durch die Begrünung
entstehen individuelle  Lauben. Der  Raum vor den 
Häusern - ohne Autos! -  ist nicht asphaltiert,
eine wassergebundene Decke reicht für den kinderfreundlichen Gemeinschaftsbereich aus.


   
Auf den Dächern stellenweise Solarkollektoren (links), um mit der Sonnenenergie Warmwasser zu gewinnen.
Rechts Solarzellen einer Solarstromanlage.


Das Gemeinschaftshaus (Nordseite) bildet den Südabschluss des Gemeinschaftsbereichs und
dient dem sozialen Zusammenhalt der Ökosiedlung.


Südseite des Gemeinschaftshauses
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Ganz im Norden von Hagsfeld liegt der Ortsteil
Reitschulschlag.

   
2025                                                                                                          1914
Der Begriff "Schlag" bezeichnet ein Flurstück/Waldstück - hier möglicherweise im Bereich einer früheren Reitschule. Eine Bahnlinie
 trennt die Siedlung in zwei Teile.
Die Kreuzung Pfinzentlastungskanal/Hirschkanal/Eisenbahn ist zum besseren Vergleich jeweils mit einem roten Kreis gekennzeichnet.

Quellen: links OpenStreetMap, rechts Topographische Karte  1 : 25 000 des Großherzoglich Topographischen Bureaus von 1914,
 jeweils Ausschnitte, linke Karte verändert



Beide Ortsteile sind nur durch eine Fußgänger/Radfahrerunterführung unter der Eisenbahnlinie
verbunden.


Pfinzentlastungskanal

Die Nordgrenze des Ortsteils bildet der Pfinzentlastungskanal, der früher Hirschkanal hieß - daher
auch der Name Hirschgrabenweg.


Im Pfinzentlastungskanal fühlen sich sowohl Enten . . .

       
. . . als auch Bisamratten wohl.
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Die Siedlung besteht zum größten Teil aus zweistöckigen Einzelhäusern.


Sandweg - Blick nach Norden


Reitschulschlag - Blick nach Süden


Am Hirschgrabenweg - Blick nach Osten
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Im Westen der Siedlung verbirgt sich hinter einem Zaun . . .


. . . der Reitschulschlagsee.
Dieser etwa 1,5 Hektar große See ist ein Angelgewässer des Anglervereins Karlsruhe. Entstanden
ist der See als Baggersee.
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Im Südwesten von Hagsfeld liegt der Traugott-Bender-Sportpark mit verschiedenen Sportstätten.


Quelle: OpenStreetMap


Fächerbad


Sektions- und Kletterzentrum des Deutschen Alpenvereins, Sektion Karlsruhe

Zu Hagsfeld gehört auch der Bereich "Am Storrenacker" des Karlsruher Gewerbegebiets Nordost
und das damit zusammenhängende Problem Südumfahrung Hagsfeld.

                                                                      
Storrenacker                                                                                                             Südumfahrung
ein Teil des Gewerbegebiets Nordost                                                                                            gepante Strecke                
Quelle Karten: OpenTopoMap (CC-BY-SA) jeweils Ausschnitte, verändert
                
Das mittlerweile viel Ärger verursachende Thema
Südumfahrung Hagsfeld


Der Ziel- und  Quellverkehr des Gewerbegebiets Nordost und des  Autobahnanschlusses Karlsruhe Nord ist in den letzten
  Jahren für  Hagsfeld  zu  einer  sehr starken  Belastung  geworden. Darum  wird  der  seit  Jahren vorgesehene  Bau  einer 
 Südumfahrung von Hagsfeld immer zwingender.


Nachtrag 2021
 Der  Gemeinderat hat sich im Juni 2020 für die Südumfahrung mit Unterfahrung der Bahnlinie (Troglösung) und Anschluss
 an den Technologiepark entschieden. Bis zum Baubeginn wird es noch mehrere Jahre dauern (Planfeststellungsverfahren,
Finanzierung, Bauplanung).
Die vorgesehene Trasse der Umfahrung ist mit roter Farbe in obiger Karte (rechts)  eingezeichnet.

2023
Gegen den oben genannten  Plan der  Südumfahrung und damit der  Beeinträchtigung des  Grünstreifens zwischen Hagsfeld
und Rintheim erheben sich  - vor allem wegen der langen Planungszeit und dadurch mittlerweile überholter Fakten - weiterhin
 Einwände.

2025
Ein Baubeginn der Entlastungsstraße  ist immer noch nicht (Planfeststellungsverfahren, Finanzierung)
absehbar.
Die sehr verärgerten Hagsfelder haben nun im April mit einer Demonstration ein Zeichen gegen die Belastung
durch den Verkehr gesetzt.

Ende Nachträge


Copyright P. H.                        Zur Ausgangsseite zurück mit Linkspfeil                         Zur Startseite